BLOG: Paper Age – Wie sich eine Idee verbreitet

Paper-Age-Blog_Titelbild_1026x577_vimeoÜber die 3D-Visualisierung „Paper Age“ zum Print- und Digitalzeitalter.

In der vergangenen Woche konnte ich mich über eine, für meine Verhältnisse, sehr große Reichweite freuen. 9 Tagen nach der Veröffentlichung der Animation zeigt die Zugriffsstatistik über 55.000 aktive Videoaufrufe und insgesamt mehr als 620.000 Page Impressions. Das Video wurde auf weltweit über 250 Blogs und Portalen gepostet und vorgestellt. Den viralen Empfehlungsfunktionen von Social Media Plattformen und vor allem dem Featuring auf „Vimeo Staff Picks!“ sei’s gedankt. Das motiviert mich natürlich enorm meine 3D-Ambitionen weiterzuverfolgen.

Ich fühle mich auch in meiner Auffassung bestätigt, nicht immer viele Worte verlieren zu müssen um eine Idee zu vermitteln. Sie lässt sich auch auf einem rein visuellen Weg transportieren. Das zeigt mir zum Beispiel ein Beitrag auf der Website von The Atlantic. Denn eine schlichtere und unattraktivere Projektbeschreibung hätte mir kaum einfallen können: „Freie Arbeit zu Character-Rigging, Polygon-Reduktion, Bewegungs- und Tiefenschärfe in Cinema 4D“ – mehr nicht. Die Autorin Kasia Cieplak-Mayr von Baldegg hat den hintergründigen und leisen Hinweis auf das Thema Leistungsschutzrecht in Form des Screenshots auf dem Tablet und der beiden Logos am Ende der Animation in ihrem Artikel treffend interpretiert:

Paper Age, a short animation by Ken Ottmann, brings the pages of a newspaper to life in crisp 3D to tell the story of the rise and fall of print: A mighty dinosaur stalks through an origami-style forest in a sequence worthy of Jurassic Park. Seconds later, it keels over. Instead of a meteor, however, the murder weapon in this melodrama is a tablet — with a Google search for Leistungsschutzrecht visible on its screen. The term refers to controversial copyright legislation in Germany that would require search engines and aggregators to pay licensing fees to publishers for displaying snippets of text.

Ganz genau – das war die grundsätzliche Idee. Auch wenn nicht unbedingt der generelle Tod des Printmediums prophezeit werden sollte macht es doch Spaß die ausgelösten Diskussionen um den Kampf von Publikationsgiganten des alten und neuen Zeitalters in diveresen Kommentaren der Blogs zu verfolgen. Wir befinden uns in einer Konsolidierungs- und Marktbereinigungsphase. Das haptische Erlebnis von Papier hat immer noch konkurrenzlose Eigenschaften die man nicht ohne weiteres digital simulieren kann – zumindest nicht in absehbarer Zeit. Allerdings sollte für das gedruckte Wort der passende Content in geeigneter Form gefunden werden.

Betrachtet man das Thema als großes Ganzes, so stellt der Ruf nach dem Leistungsschutzrecht nur eine logische Reaktion auf das Dilemma der Verlagsbranche dar. Hier wird ein Monopol auf Reichweite kontinuierlich unterwandert. Jeder kann heute publizieren. Doch wer weiß – vielleicht wird in einem zweiten Teil der Animation der Totgeglaubte wie Phönix aus der Asche auferstehen. Reformiert und von alten Lasten befreit. An den dann erforderlichen Flammeneffekten versuche ich mich zumindest schon mal. Bis es aber tatsächlich soweit ist, werde ich wohl noch einige Zeit haben um meine Fähigkeiten weiter zu verbessern. Dinosaurier sind bekanntlich etwas gemächlicher…

 

.SCREENSHOTS

 

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DIE ANIMATION „PAPER AGE“